Auch im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland an.
Beinahe jeder Zehnte deutsche Haushalt konnte seine Rechnungen dauerhaft nicht begleichen.
Experten erwarten auch im neuen Jahr keine Umkehr dieses Trends.
Dabei sind Konsumschulden oder der unbedachte Umgang mit Geld schon längst nicht mehr die Hauptgründe für die Überschuldung.
Vielmehr kämpfen die Menschen trotz guter Wirtschaftslage mit hohen Mietpreisen und Altersarmut.
Doch wie hoch sind die Schulden der deutschen Haushalte wirklich, wie geht man am besten mit einer Überschuldung um und wo findet man professionelle Unterstützung?
Inhalte dieser Seite
1. Überschuldung in Deutschland
2. Ursachen der Überschuldung
2.1. Miet- und Immobilienpreise
2.2. Altersarmut
2.3. Jobverlust und Krankheit
3. Professionelle Unterstützung durch die Schuldnerberatung
1. Überschuldung in Deutschland
Viele Haushalte in Deutschland befinden sich in finanziellen Nöten, wobei es markante regionale Unterschiede gibt. So waren in Bremen 2018 beinahe 14 % aller Haushalte überschuldet und in Berlin konnte jeder Achte seine Rechnungen nicht mehr bezahlen.
Im Gegensatz dazu kann sich Bayern über eine relativ moderate Überschuldungsrate von lediglich 7,47 % freuen. Diese Zahl ist weitaus geringer als der bundesweite Durchschnitt, der 2018 bei 10,04 % lag.
Das Gesamtvolumen der angehäuften Schulden übersteigt Schätzungen zufolge 200 Milliarden Euro, wobei für die nächsten Jahre mit einem weiteren Anstieg zu rechnen ist.
2. Ursachen der Überschuldung
Eine Überschuldung kann grundsätzlich jeden treffen. So ist der Tod des geliebten Lebenspartners, eine schwere Erkrankung oder der unerwartete Jobverlust oftmals Auslöser für eine finanzielle Krise. Zudem profitieren nicht alle Menschen vom wirtschaftlichen Aufschwung.
Diese Problematik wird ganz besonders deutlich, wenn man einen Blick in die Statistiken der Schuldnerberatung wirft. So verfügen mehr als 50 % aller Betroffenen, die sich an die dortigen Experten wenden, über weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen pro Monat.
Es ist nicht verwunderlich, dass diese Einnahmen kaum ausreichen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Schon kleine, unerwartete Ausgaben können dann dazu führen, dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können.
Die Situation verschärft sich zudem für alle jene, die in Großstädten wohnen, in denen das Leben deutlich teurer ist als auf dem Land.
2.1. Miet- und Immobilienpreise
Der aktuelle Anstieg der Schulden ist Experten zufolge besonders auf die hohen Miet- und Immobilienpreise zurückzuführen. Diesen Umstand kann auch die gestiegene Kaufkraft nicht ausgleichen.
Studien belegen, dass in etwa die Hälfte aller Mieter ein Drittel ihres Nettoeinkommen für Miete und Nebenkosten ausgeben. So bleibt nur wenig Geld für die Lebensführung, wobei die zunehmenden Kosten für Energie und Mobilität die Situation zusätzlich verschärfen.
2.2. Altersarmut
Auch die Altersarmut ist ein Problem, welches deutschlandweit zunehmend kritischer wird. So sind immer öfter Personen über 60 Jahre von einer Überschuldung betroffen. Viele Senioren versuchen daher, im Rentenalter ihre Erwerbstätigkeit fortzuführen, da die Rente vielfach nicht ausreicht, um den Alltag zu bestreiten.
Frauen sind hierbei wesentlich häufiger von Altersarmut betroffen. Dabei verfügen Rentnerinnen statistisch gesehen über eine geringere Pension. Die Ursachen hierfür liegen beispielsweise an
- der höheren Teilzeitbeschäftigungsquote,
- Erziehungszeiten und
- dem generell niedrigeren Verdienst von Frauen.
2.3. Jobverlust und Krankheit
Unerwartete Krankheiten und der oftmals damit einhergehende Jobverlust sind ebenfalls Auslöser für die steigende Überschuldung. Der plötzliche Einkommensverlust stellt Menschen nicht selten vor das Problem, laufende Kredite nicht mehr bedienen zu können.
Vielen bleibt nach Abzug der Mietkosten nur noch ein Resteinkommen unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze. Zudem fällt der Wiedereinstieg in das Berufsleben mit zunehmendem Alter immer schwerer, sodass langfristige Einkommensverluste in Kauf genommen werden müssen.
3. Professionelle Unterstützung durch die Schuldnerberatung
Von Überschuldung spricht man immer dann, wenn der Betroffene seine Rechnungen aller Voraussicht nach auch zukünftig nicht begleichen kann.
Um eine bevorstehende Privatinsolvenz abzuwenden, empfiehlt es sich daher, schon frühzeitig eine Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen.
Die Experten der Schuldnerberatung stehen den Betroffenen in dieser schwierigen Zeit nicht nur emotional zur Seite, sondern leisten professionelle Beratung, um einen Weg aus der Krise zu finden.
Neben etwaigen Verhandlungen mit Gläubigern hilft die Schuldnerberatung in der Regel auch bei der Ausarbeitung von Finanz- und Tilgungsplänen. Zudem kann ein objektiver Blick auf die aktuelle finanzielle Situation dazu beitragen, unnötige Ausgaben aufzudecken, und so langfristig Kosten zu senken.
Haben auch Sie Schulden und benötigen Hilfe? Für die Beantwortung Ihrer Fragen rufen Sie uns unter 089 85635744 an, schreiben Sie uns eine E-Mail an info@schuldnerberatung-richter.de oder vereinbaren Sie gleich Ihren kostenlosen Ersttermin über unsere Online-Terminbuchung.
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