Schulden zu haben ist in unserer heutigen Zeit keine Seltenheit. Wer z.B. einen Kredit aufgenommen hat oder Raten bezahlt, hat Schulden. Überschuldung ist aber ein deutscher Begriff.
Amerikaner verstehen nicht mal das Problem, denn in Amerika ist es mittlerweile fast normal, sein Leben durch mehrere Jobs zu finanzieren. Und mit der Angst zu leben, Haus, Wohnung und Auto jederzeit verlieren zu können.
In Deutschland gibt es ein „soziales System“ und deswegen auch mehr Aufmerksamkeit für Probleme, die aus Schulden entstehen können. Schulden, die außer Kontrolle geraten, machen das Leben schwieriger und unangenehmer. Deswegen wird das „außer Kontrolle geraten“ auch als Problem angesehen.
Inhaltsübersicht
Was ist Überschuldung?
Der Begriff „Überschuldung“ oder auch Zahlungsunfähigkeit wird verwendet, wenn jemand so viele Schulden hat, dass er seine Finanzen alleine nicht mehr im Griff hat. Konkret bedeutet das: Sobald mehr Verbindlichkeiten (Schulden) bestehen, als mit dem eigenen Vermögen gedeckt werden können.
Wenn dies der Fall ist, heißt dass jedoch nicht, dass man sofort Insolvenz anmelden muss. Der Schuldner ist lediglich zahlungsunfähig.
Wer Schulden hat, hat längst nicht immer selbst Schuld
Überschuldung ist für viele Leute etwas, für das sie sich schämen. Das verbreitete Bild ist, dass jemand selbst Schuld an seinen Schulden ist und verantwortungslos gehandelt hat. Viele Menschen machen aber Schulden, weil sie in eine Notlage geraten.
In unserer schnelllebigen Zeit passiert es leider oft, dass Arbeitsplätze nicht sicher sind.
So glaubt man, sich heute etwas leisten zu können und morgen hat man kein festes Einkommen mehr.
Dieser Einkommensverlust birgt ein erhebliches Schuldenrisiko.
Viele wagen auch den Schritt in die Selbstständigkeit, der den Traum von Unabhängigkeit verspricht.
Um die hohen Gründungskosten zu decken, ist für viele ein Kredit unumgänglich.
Scheitert jedoch das Geschäftskonzept, stehen diese Kosten samt Zins und Zinseszins weiterhin zu Buche.
Ein weiteres Problem zeigt sich im Wertverlust von Immobilien oder Wertpapieren. Das gesamte Vermögen kann innerhalb kürzester Zeit verloren sein und was bleibt, ist ein großer Schuldenberg.
Außerdem können veränderte Lebensumstände, z. B. eine Scheidung oder eine ernsthafte Erkrankung oder ein Unfall, dazu führen, dass die laufend anfallenden Kosten nicht mehr gedeckt werden können.
Heute wird es uns nur allzu leicht gemacht, ein völlig falsches Konsumverhalten zu erlernen. „Kaufe heute und bezahle in drei Monaten“ oder ähnliche Slogans sind wahre Schuldenfallen!
Es wird regelrecht darauf spekuliert, den Überblick über seine Finanzen zu verlieren. Ebenso verhält es sich mit automatischen Abbuchungen vom Konto, wie z.B. Handyrechnungen oder Versicherungsbeiträge.
Solche „kleinen“ Fehler können plötzlich zum großen Problem werden. Sie können sich oft dann nicht mehr aus den Schulden befreien, sondern geraten durch Zinsen und Druck in neue Probleme.
Hilfe zur Selbsthilfe
Egal, was die Ursachen für Überschuldung sind: Es gibt auch Mittel und Wege, etwas dagegen zu tun.
Grundsätzlich ist es immer gut, wenn Sie vor dem Unterschreiben von Verträgen oder Krediten das „Kleingedruckte“ aufmerksam lesen.
Außerdem ist es ratsam, alle Einnahmen und Ausgaben jeden Monat durchzusehen.
Dabei erkennen Sie, ob alles im Grünen Bereich ist oder ob Sie Ihr Konsumverhalten verändern sollten.
Allein mit diesen beiden Hilfen können Sie das Risiko einer Überschuldung deutlich reduzieren.
Wenn Sie jedoch schon Schulden haben, ist das auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Statt Verdrängung ist jetzt Aktivität gefordert. Hilfe kann bei Schuldnerberatungsstellen oder Verbraucherzentralen gesucht werden.
Hilfe vom Schuldnerberater
Gemeinsam mit einem Schuldnerberater werden zunächst einmal alle Schulden gesammelt und sortiert. Dadurch bekommen Sie einen genauen Überblick über Ihre finanzielle Lage.
Wenn die Aussichten auf eine eigenständige Rückzahlung gut aussehen, wird ein Tilgungsplan erstellt.
Wenn dem nicht so ist, werden alle Gläubiger benachrichtigt, um einen außergerichtlichen Vergleich anzustreben. Falls dabei keine Einigung erzielt werden kann, folgt ein Insolvenzverfahren.
Bei diesem Insolvenzverfahren entledigt sich der Schuldner innerhalb von drei Jahren von sämtlichen Schulen und bekommt mithilfe der Restschuldbefreiung die Möglichkeit für einen Neustart.
Sind auch Sie überschuldet und benötigen eine professionelle Beratung? Dann vereinbaren Sie einen Termin über unsere Online-Terminbuchung.